Unser Training in Corona – Zeiten

nun ist es schon über ein Jahr her, seit Corona in unser Leben gekommen ist. Am Anfang haben wir alle geglaubt und gehofft , dass es schnell wieder vorbei sein wird, aber so ist es leider nicht. In der Anfangszeit habe ich mir keine großen Gedanken gemacht, wie es sich auf unser Training auswirken würde, immer geglaubt, bald ist wieder alles beim Alten und wir können in der Turnhalle turnen. Ich wollte mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, die Kids Online zu trainieren. Dadurch habe ich erst sehr spät mit dem Onlinetraining angefangen. Im Nachhinein finde ich es schade, aber jeder musste sich erst an das Neue gewöhnen.

So versuche ich jede Woche das Training neu zu gestalten, damit es immer interessant ist. Es werden verschiedene Alltagsmaterialien einbezogen, sonst wird es langweilig. Ich hätte niemals gedacht, dass es so aufwendig sein wird, so ein Onlinetraining vorzubereiten. Ich habe schon viereckige Augen vom lauter Videos anschauen, um neue Inspiration zu sammeln und den Horizont zu erweitern. Das Positive an dem Onlinetraining ist, dass ich fit wie ein Turnschuh bin, da ich alles vormache.

Im Sommer wurde das Training auf dem Sportplatz Britz-Süd „absolviert“, was mich wieder vor einer Herausforderung stellte. Viel hab ich überlegt: welche Kids mit welchen zusammen, welche Gruppen zu welchen Uhrzeiten und der ganze Papierkram. Alle waren sehr dankbar, dass wir uns nach so langer Zeit wieder sehen konnten und das Turnen mussten wir wieder für uns neu entdecken. Was macht man als Turner/in auf dem Sportplatz, wo wir sonst an Geräten herumturnen? Jeder brauchte seine eigene Matte. Wir besorgten für jeden ein eigenes Springseil. Von Mal zu Mal fielen einem immer neue Sachen ein, was eigentlich nicht richtig mit Turnen zu tun hatte. Aber man wurde wieder ein bisschen fit. Für die Leichtathleten auf dem Platz war es interessant, was wir dort so machten und wir staunten über die Leichtathleten. Eigentlich hatte doch alles miteinander zu tun.

Endlich durften wir wieder auf das Schulgelände und kamen der Turnhalle ein wenig näher. Wir hatten wieder „Heimatboden“ unter den Füßen. Es dauerte nicht lange und wir hätten in die Turnhalle gehen können. Aber es war so viel zu beachten, also blieben wir noch ein bisschen draußen und tasteten uns langsam ran. Alle waren glücklich ein bisschen Hallenluft zu schnuppern. Endlich mal wieder auf einem Balken turnen und nicht auf einer Linie auf dem Boden oder dem Springseil, was den Balken darstellen sollte. Das Gleichgewicht halten , die Höhe, Angst auf dem Balken, so als würde man das erste Mal darauf stehen. Schnell haben sich aber alle wieder daran gewöhnt und wurden sicherer. Es machte Spaß und dann kam die nächste Schließung. Kein Training.

Und somit begann das Onlinetraining. Einige probierten es aus, andere gar nicht. Aber es ist zu verzeihen, denn jeder hat zu Hause nicht die Möglichkeiten, sei es vom Platz, von den technischen Voraussetzungen, der Zeit , der eigenen Arbeit, den Kindern usw. Manche sind mit Freude jede Woche dabei.

Ich möchte mich bei den Eltern bedanken, die sich für mein Engagement bedanken, was für mich eine Selbstverständlichkeit ist. Es tut der Seele gut und man kann gestärkt weitermachen.

Liebe Grüße, eure Sabrina 🤸🏼